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Thema

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2021

Korruption und Entwicklung

Die Korruption ist das größte Hindernis für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung weltweit und zieht enorme gesellschaftliche Kosten mit sich.

Korruption zeichnet sich in einer Verzerrung der Einkommensverteilung und durch Entscheidungen über öffentliche Ausgaben, die korrupten Praktiken unterworfen sind ab.

Was genau ist Korruption?

Laut Definition:

 

„Aktion und Effekt zu bestechen oder sich bestechen zu lassen“

Bei öffentlichen und privaten Organisationen ist es eine gebräuchliche Praxis der Ausnutzung von Funktionen und Mittel zum Zweck der Erzielung wirtschaftlicher oder anderer Vorteile seitens der Handelnden.

 

Das Wort Korruption:

 

leitet sich aus dem Lateinischen „corruptionis“ ab und besteht aus dem Präfix „con“ und „rumpere“, was soviel bedeutet wie zerbrechen, verderben, kaputt machen.

 

Korruption im sozialen oder gesetzlichen Kontext:

 

beinhaltet menschliche Handlungen, welche die legalen Normen und ethische Prinzipien missachten
Zusammenfassend gesagt.

 

Zusammenfassend gesagt

 

ist Korruption die absichtliche Nichteinhaltung des Prinzips der Unparteilichkeit mit dem Ziel aus diesem Verhalten einen persönlichen Vorteil für sich oder andere zu erzielen.

Wo findet man Korruption auf?

  • in der gesamten Gesellschaft
  • im privaten und öffentlichen Bereich
  • in Gewerkschaften, politischen Parteien, religiösen Organisation etc.

Was sind die Formen der Korruption?

  • Die Einflussnahme: Diese liegt vor, wenn ein Beamter (Funktionär) seine Beziehungen ausnutzt, um zu Gunsten von nahestehenden Personen (Familienangehörigen) eine Handlung vorzunehmen, die einen Einfluss auf das Erreichen einer Position oder die Beschaffung einer lukrativen Tätigkeit zu dessen Gunsten hat.
  • Unterschlagung öffentlicher Mittel: Diese liegt vor, wenn eine Person (Subjekt), sich auf illegale Weise zum Nachteil des Staates bereichert. Die Ausnutzung öffentlicher Güter, von Material oder Einrichtungen, die sich von einem Kauf unterscheidet, erfüllt den Tatbestand der Unterschlagung.
  • Illegale Finanzierung öffentlicher Parteien
  • In extraterritorialen Rechtsprechungen weltweit versteckte Vermögen

Was sind die Ursachen der Korruption?

Interne Ursachen:

 

Fehlen eines sozialen Gewissens (Egoismus), Mangel an Bildung und Erziehung, eine Kultur der Verbindlichkeit und Verpflichtung (Solidarität). Negative oder verzerrte Paradigmen und andere.

 

Externe Ursachen:

 

Straflosigkeit, geringe Entlohnung, Machtkonzentration, Korporativismus (Korpsgeist in den Parteien), Fehlen von Kontrollmechanismen, von Partizipation und Transparenz. Verfassungsrechtliche Strukturen, die Korruption ermöglichen und sie fördern, Defizite im Erziehungssystem u.a.

Folgen der Korruption

Diese können verheerend sein

Hier haben wir einige der Folgen aufgezählt:

  1. Schaffung und Festigung einer sozialen Ungleichheit.
  2. Schutz von Beziehungsnetzwerken durch die politischen und wirtschaftlichen Eliten.
  3. Bildung mafiöser Netzwerke.
  4. Anwachsen der Kosten für Güter und Dienstleistungen, Ansteigen von Steuern, die geheim oder verborgen wirken.
  5. Das Weltwirtschaftsforum schätzt, dass die Korruption die Kosten von Geschäftsabschlüssen um durchschnittlich 10% erhöht.
  6. Förderung von Projekten, die mächtige wirtschaftliche Gruppierungen begünstigen und eine Schwächung des Staates und der Umwelt zur Folge haben.

Dies führt zu:

  • Zersetzung des Vertrauens der Bürger in die staatlichen Institutionen.
  • Untergrabung des Rechtsstaates.
  • Schaden an den Kontroll- und Gegengewichtssystemen.
  • Auswirkungen auf das Niveau von Gewalt und Unsicherheit.

„Korruption untergräbt die Demokratie, die Regierbarkeit und die Menschenrechte“

Ein weiteres Problem: Die Soziale Toleranz der Korruption

Korruption wird immer mehr von der Gesellschaft akzeptiert.

Dies zeigt sich durch die Umkehrung der Werteskala.

Das heißt Sprichwörter wie:

  • „Blöd ist, wer sich erwischen lässt“
  • „Der Ehrliche ist der Dumme“
  • „Besser ist eine bekannten Gauner zu wählen, als einen den man erst kennenlernen wird“
  • „Er hat genommen, aber auch geliefert“

etablieren sich in unserer Gesellschaft und im „Mindset“ der Menschen.

Was kann gegen Korruption unternommen werden?

Wir müssen die Korruption nicht nur als ein Verbrechen und Hindernis für die wirtschaftliche Entwicklung angehen, sondern auch als eine direkte Bedrohung des Friedens und der Stabilität (Entwicklungsprogramm der UNO).

Der aktive Kampf gegen die Korruption erfordert Anstrengungen und Einsatz, das Engagement der gesamten Gesellschaft, der Institutionen, die sie tragen, und aller wichtigen Gruppen wie Bürgerinitiativen, akademische Institutionen, betriebliche Organisationen, gewerkschaftliche, berufliche und ähnliche Vereinigungen.

Regierungsebene:

 

Beförderung von Gesetzesänderungen zur Einrichtung von juristischen und institutionellen Rahmenbedingungen gegen Korruption, welche klare solide Strafmaßnahmen und die Anwendung der gesetzlichen Vorschriften einschließen. Implementierung starker interner Kontrollprozesse in den Institutionen. Aus- und Weiterbildung, Stärkung der Kenntnisse von Auditoren und anderen Personen.

 

  • Kontrolle und Eliminierung von Steueroasen.
  • Verbesserung der Informationssysteme, um sie transparenter zu machen.
  • Bekämpfung des Lobbyismus im eigenen Land.

 

Privater Sektor:

 

  • Beförderung eines fairen Wettbewerbs.
  • Bekämpfung der Monopolisierung in den wirtschaftlichen Sektoren.

 

Kommunikation, Medien:

 

Kontrolle der Akteure und wahrhafte Information.

 

Bürger und Zivilgesellschaft:

 

Dauerhafter Druck und ständige Mobilisierung gegen Korruption (mehr Teilnahme und Anzeigen von korrupten Handlungen).

Die Konvention der UNO

Ein erster Schritt gegen Korruption

Die Konvention der UNO gegen die Korruption ist das erste verbindliche Dokument des Kampfes gegen die Korruption und bildet einen einzigartigen Mechanismus, um dieses Problem weltweit zu bekämpfen.

Die bestehende geltende Konvention von 2005, mit ihrer Hilfsorganisation UNODC, umfasst vier Hauptsphären: Vorbeugung, Strafmaßnahmen, Anwendung der Gesetze, internationale Kooperation sowie die Wiederherstellung von Vermögen.

Die Konvention enthält auch Verfügungen über technische Assistenz und Austausch von Informationen. Auf der Konferenz der teilnehmenden Staaten in 2009 etablierte sie einen Prüfmechanismus zwischen den Staaten.
Gegenwärtig nehmen 164 Staaten teil. Das ist eine große Mehrheit der Mitgliedsstaaten der UNO, die sich dem Kampf angeschlossen haben.

Bleibt noch hervorzuheben, dass die Konvention das einzig weltweite Instrument gegen die Korruption ist, das innovative Normen enthält, die weltweit akzeptiert werden, und die sowohl auf den öffentlichen Sektor, als auch auf den Privatsektor angewendet werden können.

Mach mithilfe deiner Kunst auf die Korruption aufmerksam!

Verfasser: Dr. Rubén Cárdenas Carbajal